Rebsorten

Weiße Traubensorten
 
Chardonnay
 
Benannt nach der gleichnamigen Gemeinde im Mâconnais, hat diese noble Marke, die aus dem Chablis stammt die größten Zuwachsraten in den letzten 20 Jahren zu verzeichnen, obwohl sie erst seit 1982 in Südafrika angebaut wird. Weltweit verbreitete Burgunder-Traube, die im Holzfass eher den Duft von Butter, Toast, Vanille oder Karamell entwickelt, während sie im Stahltank einen fruchtigen Charakter ausbildet. Ihr achtprozentiger Anteil am südafrikanischen Weinanbau ist 2006 vom Sauvignon Blanc ( derzeit 10% ) übertroffen worden.
 
Chenin Blanc
 
Schon seit Beginn des Weinbaus in der Kapregion vor 300 Jahren werden diese Weißweinreben angebaut. Sie gilt in Südafrika fast als Nationalheiligtum und wird traditionell „Steen“ genannt. Chenin Blanc liefert geschmeidige, frischee und blumige Weine – leicht trocken – und ist ein beliebter Partner für Cuvées. Die Weine sind säurebetont, oft mit Aromen von grünem, unreifem Apfel. Wenn der Ertrag begrenzt wurde, entsteht ein rassiger, edler und haltbarer Wein, mineralisch frisch, aber auch üppig und fruchtig mit eigenständigem Charakter.
 
Sauvignon Blanc
 
Die weltweit verbreitete, hochklassige Rebsorte stammt von der Loire und hat durch ihre meist frischen, spritzigen Weine große Beliebtheit erlangt. Die Weine haben in der Regel einen würzigen Geschmack mit frischer Säure und ein reiches Aromenspektrum, je nach Terroir. Weine aus Sauvignon Blanc zeigen ihre Feinheit schon in jungen Jahren. Die südafrikanische Weinszene macht derzeit mehr mit Sauvignon Blanc von sich reden, denn mit Chardonnay oder Chenin Blanc. Die Anbaugebiete mit ihren individuellen Mikroklimata bringen ausgezeichnete Weine hervor, vor allem in küstennahen, kühlen aber auch höher gelegenen Regionen wie Constantia, Walker Bay, Elign oder Stellenbosch. Die winemaker haben es geschafft, bei dieser Rebsorte eine eigene, südafrikanische Identität zwischen der Neuen und Alten Welt zu finden.
 
Semillon
 
Diese noble, alte Rebsorte stammt aus dem Bordeaux und neigt zu Massenerträgen, wenn sie nicht zurückgeschnitten wird. Die dünne Beerenhaut macht sie anfällig für die Edelfäule. Der Anbau in Südafrika ist aber gesichert und der Wein gehört zu den gesuchten Spezialitäten am Kap. Im Alter werden die Weine körperreich, hochwertig und manchmal edelsüß. Gerne wird der Semillon mit Sauvignon Blanc oder anderen Sorten assembliert.
 
Rote Traubensorten
 
Cabernet Sauvignon
 
Der Rolls Royce der Rotweine entstand im 18. Jahrhundert in Frankreich durch Kreuzung des weißen Sauvignon Blanc mit dem roten Cabernet Franc. Die Traube verlangt mittlere bis gute Lagen, ist aber anspruchslos gegenüber Boden, weshalb sie die am weitesten verbreitetste rote Qualitätssorte ist. Die Trauben bringen langlebige, hochklassige und dunkelfarbige Weine hervor, die nach Johannisbeere, Zedernholz oder schwarzem Pfeffer duften. Cabernet Sauvignon gedeiht am besten in den Küstenregionen Südafrikas und liefert verschiedenste Weine von robust bis elegant. Seit Anfang der Achtziger bringt die Verwendung französischer Eichenfässer eine deutliche Verbesserung im Ausbau.
 
Pinotage
 
1925 kreuzte der südafrikanische Professor Abraham Perold die Rebsorten Pinot Noir und Cinsault ( Hermitage ) an der Universität von Stellenbosch zum Pinotage. Die Traube ist also ein echter Südafrikaner. 1961 wurde diese neue Züchtung zum ersten Mal vermarktet. Pinotage hatte schnell großen Erfolg und hat heute einen festen Platz in der Rebsortenstruktur Südafrikas. Die Reben reifen früh, sind widerstandsfähig, mit hohen Säure- und Zuckerwerten. Die Weine sind dunkel in der Farbe, betont fruchtig mit Aromen von Bananen, Blaubeeren oder Pflaumen und erreichen relativ früh ihre Trinkreife.
 
Shiraz
 
Diese Traube ist eine der edelsten Rotweinsorten, benannt nach der persischen Stadt Shiraz, von wo sie der Legende nach die Teilnehmer der Kreuzzüge mitgebracht haben sollen. Die Weine sind dunkelfarbig, tanninreich und elegant würzig aber auch schwer und vollmundig mit bittersüßen, würzigen Beerenaromen. Nach längerer Reifezeit entwickeln sich Pfeffer- und Wildaromen. Die Trauben werden schon lange in Südafrika angebaut, erleben zur Zeit eine Renaissance, die besonders auf die neuen, virusfreien Klone zurückzuführen ist.
 
Merlot
 
Die zur Zeit auf der ganzen Welt als „in“ - Traube bezeichnete Rebsorte wurde bereits 1910 am Kap eingeführt. Die Reben sind sehr ertragreich und liefern normalerweise einfache, bäuerliche Weine. Bei Mengenbegrenzung werden aber auch große Weine aus ihr gekeltert. Die Reben reifen bis zu zwei Wochen eher als der Cabernet Sauvignon und stellen nicht so hohe Ansprüche an Lage und Mikroklima. Das Aroma ist weniger streng, dafür süß und malzig. Generell ist er weicher und duftiger als der Cabernet Sauvignon, hat Töne von eingekochten Früchten und würziger Pflaume.
 
Pinot Noir
 
Pinot Noir ist eine der ältesten Rebsorten der Welt, die schon die Römer anbauten. Sie ist recht anspruchsvoll, bevorzugt kühlere Temperaturen und reagiert stark auf Veränderungen in ihrer Umwelt. Die Weine sind tanninreich, vollmundig und samtig. Im Kap-Klima entwickelt sich die Pinot Noir Traube zu sauberen, lebendigen Weinen mit fruchtigen süßkirsch Aromen. Der Wein hat ein mittleres Purpurrot, die Traube kann auch zu Weissweinen gekeltert werden.
 
Cabernet Franc
 
Von dieser Rebsorte wird vermutet, daß sie eine Mutation des Cabernet Sauvignon sei - auf jeden Fall sind sie eng verwandt. Da sie nicht vom Rang eines Cabernet Sauvignon ist, wird sie oft als Verschnittpartner verwendet, denn die Weine sind leichter, haben weniger Farbe und weniger Gerbstoffe. Große Cabernet Franc haben leicht Tannine und eine ausgeprägte Frucht, der Duft erinnert an Himbeeren und Beerenholz. Diese Eigenschaften macht den Wein relativ früh zugänglich.